Tai Chi ist eine chinesische Bewegungslehre aus Entspannungs- und Konzentrationsübungen.Es sind langsame, fließende Bewegungsabläufe, die Muskeln, Sehnen und Bänder stärken und geschmeidig
halten. Ihre Konzentration und Körperbeherrschung wird geschult.Durch regelmäßiges Üben erlangen wir innere Ruhe und Ausgeglichenheit und können dabei Stress und Alltagsprobleme besser
bewältigen.Als positiver Nebeneffekt ist in diesen Übungen die sanfte Art der Selbstverteidigung enthalten.
In China existiert eine sehr lange Chronik von Bewegungssystemen, die mit Gesundheit, Philosophie, Kampfkunst, Meditation, Taoismus, Mystik und Spiritualität verbunden sind. All dies hat zu den Umständen beigetragen, unter denen Tai Chi entstanden ist. Die Entwicklung des Taoismus im 6. Jahrhundert v. Chr., die Yin-Yang-Philosophie und Texte von Lao Tse wie "Nachgeben und Siegen" oder "Biegen und Geradheit". Tai Chi wurde der Legende nach von dem Wudang-Mönch Chang San Feng entwickelt. Dieser lebte vermutlich zwischen 1391 und 1459. Ihm werden die "Die dreizehn Stellungen" zugeschrieben, also die acht Trigramme des I Ching und die Fünf Elemente. Im 8. Jahrhundert entwickelten Philosophen wie Hsu Hsuan Ping das "Lange Kungfu" mit 37 Formen. Dazugehören "Spiele die Laute", "Peitsche", "Sieben Sterne", "Weberin", "Hoher Schlag aufs Pferd", "Kranich./ Phönix kühlt die Flügel". Dies sind Bezeichnungen, die es noch im heutigen Tai Chi gibt.
Ebenso betont Chang San Feng den Bezug zu Yin und Yang und die Festlegung auf die taoistische "Innere Schule" der Kampfkunst im Gegensatz zur "Äußeren Schule" des buddhistischen Shaolin-Tempels. Seine Übungen betonen das Nachgeben und das Elastische im Gegensatz zu Härte und Kraft. Eingebunden sind Philosophie, Physiologie, Psychologie, Geometrie und Aspekte der Bewegung. Seine Theorien, Texte und Übungen wurden später weiter ausgearbeitet von Wan Chung Yueh und seinem Schüler Chian Fa.
Der weltweit bekannteste Tai-Chi Stil ist der Yang-Stil. Von diesem gibt es wiederum verschiedene Richtungen. Zu erwähnen ist hier die Form von Meister Yang Zhenduo, der weltweit Yang Chengfu
Center einrichtete, um Standards zu verbreiten.
Standards für den Yang-Stil hatte sein Vater Yang Chengfu bereits um 1930 festgelegt.
Tai Chi Chuan beruht auf dem Taoismus und bedeutet "Höchstes Prinzip" einem Begriff der Philosophie des Ying und Yang. Tai Chi ist eine chinesische innere Kampfkunst. Besonders verbreitet ist der Yang-Stil. Heute sieht man Tai Chi eher als "Entspannung in Zeitlupe" und übt es wegen seiner gesundheitlichen Auswirkungen. Tai Chi hat immer eine physische, körperliche Komponente: Die "Form" ist ein traditionell festgelegter Ablauf von einzelnen Stellungen, die fließend ineinander übergehen. Dabei kommt es zu einer gesteigerten Selbstwahrnehmung (Propriozeption). Beim Üben sind die zugrunde liegenden Prinzipien wichtig. Sie sorgen für die Qualität des Trainings.
Dazu gehören Forderungen wie:
Entspannung, Balance, Körperhaltung, Schrittfolgen, Gewichtung, Drehungen, Spiralbewegungen, Öffnen und Schließen, Zentrierung, Strecken und Aufrichtung der Wirbelsäule. Der Geist soll
gleichmütig, entspannt und gelassen sein.
Wie bei Gesundheit im Allgemeinen (z.B. Qi Gong), Meditation oder anderen Kampfkünsten geht es auch beim Tai Chi immer um den Zentralbegriff "Qi" (Energie), die Vitalität oder Spannkraft. "Qi" heißt auch Atem. Diese innere Lebenskraft und ihre kontrollierte Stärkung ist das Hauptthema der Traditionellen Chinesischen Medizin. Das "Qi" betrifft Meridiane, Nervensystem und Blutkreislauf und ist auch Thema in der Akupunktur. In vielen Ländern wird Tai Chi heute für Gesundheit und Fitness ausgeübt. In Krankenhäusern und Kliniken wird es mit zunehmendem Erfolg auch zur Rehabilitation eingesetzt. Tai Chi verbindet auf harmonische Weise Körper, Geist und Seele. Es reguliert die Atmung, stärkt Herz, Kreislauf und Nervensystem und führt rasch zu einer heiter-gelassenen Stimmung, mehr Wohlbefinden, Entspannung und Konzentration. Tai Chi ist Yin-Yang-Philosophie, Entspannungsmethode, "innere Kampfkunst", Gesundheitssport, Heilkunde und taoistische Meditation in Bewegung. Die gesundheitlichen Wirkungen sind wissenschaftlich in vielen Studien nachgewiesen, insbesondere für chronische und psychosomatische Krankheiten. Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Tai Chi sind ein gangbarer Weg zu mehr Gesundheit, Ruhe und Wohlbefinden. Tai Chi ist eine sanfte ganzheitliche Gesundheitsübung für praktisch alle Menschen unabhängig vom Alter und Gesundheitszustand. Tai Chi ist im Ursprungsland China Volkssport Nr. 1. Durch die tiefgehende Bauchatmung kommt es zu einer vollkommenen Entspannung und das Zwerchfell wird beweglicher. Ziel ist letztlich Natürlichkeit. Körper und Geist sollen zu einem ursprünglicheren Stadium und zu ursprünglicher, ganzheitlicher Gesundheit zurückgeführt werden. Stress, Unruhe und Sorgen treten dabei in den Hintergrund. Der meditative Charakter des Tai Chi (Meditation in Bewegung) wird auch als wesentlich angesehen, um eine weiche Kampfkunst erfolgreich zu praktizieren und um durch Stärkung der Selbstheilungskräfte eine größtmögliche Gesundheit und Fitness zu erlangen. Das Tai Chi - Training ist auch ein ganzheitliches Stretching-Programm. Auf schonende, ausgewogene Weise werden die Sehnen und Muskeln gedehnt, das Bindegewebe des gesamten Körpers wird vitalisiert. Insbesondere wird die Beinmuskulatur gekräftigt; der Muskeltonus wird elastischer und auch der Lendenwirbel- und Beckenbereich werden gestärkt.
Taijiquan
(Größte Stilfamilie)
Xingyiquan
Baguazhang
Während den Trainingszeiten ist ein kostenloses Probetraining möglich.